Ihr Pferd leidet an Hufrehe oder Problemen beim Fellwechsel? Vielleicht steckt dahinter PPID- bekannt auch als Equines Cushing Syndrom. Dies ist eine der häufigsten metabolischen Erkrankungen bei älteren Pferden. Laut Statistik erkranken liegt die Erkrankung unter 15-Jährigen Pferden bei rund 3%.
Bei 20% der Pferde über 15 Jahre besteht die Erkrankung. Wird diese nicht erkannt kann sie zu wiederkehrenden Hufreheschüben und anderen chronischen körperlichen Problemen führen.
Wofür steht die Abkürzung PPID?
Pituitary= steht für Hirnanhangsdrüse
Pars intermedia= steht für Zwischenlappen der Hypophyse
Dysfunction= steht für eine gestörte Funktion
Wie kann PPID entstehen?
Wir sprechen hier von einer Neurologisch – Degenerativen Erkrankung.
Altersbedingt gehen beim Pferd Dopamin- produzierende Nervenzellen im Gehirn zugrunde. Im gesunden Zustand hemmt Dopamin (Botenstoff) die Hirnanhangdrüse, somit wird weniger ACTH ausgeschüttet. ACTH ist ein Hormon, welches in der Hypophyse (Hirnandrangdrüse) gebildet wird. ACTH gelangt über den Blutkreislauf an die Nebennierenrinde gelangt und zu Ausschüttung von Cortisol (Stresshormon) führt.
Der Botenstoff fehlt bei erkrankten Pferden und es kommt zu übermäßigen Ausschüttung von ACTH und Spaltprodukte.
Dies wiederum kann dann andere Symptome im Pferdekörper auslösen.
Was sind Symptome der PPID?
Typische Symptome können sein:
-Vermehrtes Schwitzen bedingt durch starkem Fellwachstum
-Verzögerter Fellwachstum
-Hufrehe/wiederkehrende Schübe
-Mattigkeit
-Leistungsabfall
-Infektionsanfälligkeit
-Gewichtsverlust
-Muskelatrophie
-Vermehrtes Wasseraufnehmen PD (Polyidipsie)
-Vermehrter Harnabsatz PU(Polyurie)
-Blindheit
-Fettumverteilung
-Narkolepsie (Schlafkrankheit)
Wie wird PPID festgestellt?
Der Tierarzt wird hier ein ausführliche Anamnese durchführen und eine eindeutige Diagnose erfolgt durch die Bestimmung des ACTH-Wertes im Blut. Wichtig ist das während des Tests von ACTH das Pferd kein Stress oder Schmerzen hat. Den beides treibt den Wert von ACTH nach oben. Nach feststellen der Erkrankung werden Medikamente eingesetzt z.B. Dopaminersatzstoffen.
Risikopatienten
Risikopatienten sind Pferde über 15 Jahre. Anzeichen hier sind Verhaltensänderungen, Probleme im Fellwechsel, Fettpolster über den Augen, Muskelabbau, Müdigkeit, Leistungsabbau.
Unsere Empfehlung
Das wichtigste ist denn nicht die Symptom Behandlung sondern die Ursache herauszufinden. Mit der richtigen Medikamentösen Einstellung sind die Pferde wie ausgewechselt. Wichtig ist Stress zu vermeiden und ein individuelles Management zu erstellen. Hierzu zählt regelmäßig Physiotherapie. Massagen haben Einfluss auf das vegetative Nervensystem. Zudem kann man rechtzeitige Verspannungen erkennen und den Stoffwechsel anregen.
Gut zu wissen
Ca. 80% der Hufrehe wird nicht ausgelöst durch Fütterungsfehler sondern durch Stoffwechselerkrankungen wie EMS und PPID.