Hufrehe wird bei 80% der Pferde nicht durch äußere Faktoren ausgelöst, meist steckt eine Stoffwechselerkrankung wie EMS oder PPID dahinter. Die Erkrankung selbst gehört zu den schmerzhaftesten Erkrankungen.

Wie entsteht Hufrehe?

Es handelt sich hier um eine Entzündung der Huflederhaut.
Die Huflederhaut verbindet das Hufbein mit der Hornkapsel. Entzündet sich die Huflederhaut, schwillt diese an und beeinträchtigt die Blutzirkulation. Da sich die Schwellung unter der Hornkapsel nicht ausbreiten kann, entsteht ein hoher und sehr schmerzhafter Druck im Huf. Wird die Entzündung nicht sofort behandelt, führt es im Huf zu einer eingeschränkten Blutzirkulation. Dadurch wird der Huf nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Im weiteren Verlauf kann sich die Hornkapsel vom Hufbein lockern. Dies führt zur Rotation und im Endstadium zum Absenken des Hufbeins. Es wird unterschieden zwischen akuter und chronischen Hufrehe.

Was sind Symptome einer Hufrehe?

Im Anfangsstadium ist Hufrehe meist nicht so eindeutig erkennbar. Vor allem Kleinpferde lassen sich dies weniger anmerken als Großpferde. Ist eine
leichte Entzündung der Huflederhaut vorhanden, kann das Pferd den betroffenen Huf öfter anheben. Ein weiteres Symptome sind wiederwilliges Hufe aufheben, gerade Schmiede Termine könnten mit unkooperativität gekennzeichnet sein. In Bewegung ist ein Merkmal eine klemmige Vorhand- verstärkt auf hartem Boden und engen Wendungen. Im Schritt und Trab kann das ganze durch eine unklare Lahmheit gekennzeichnet sein. Zudem kann man an der Fesselbeuge entlang der Gleichbeine die Zehenarterie fühlen, die meist leicht pulsiert. Auch der Wärmezustand der Hufe kann von der Normalität abweichen. Die akute Hufrehe ist immer als Notfall zu betrachten.

Eine deutliche Lahmheit zeigt sich bei einem akuten Reheschub. Meistens möchte sich hier das Pferd gar nicht mehr bewegen. Auch im Stehen hat das Pferd deutlich Schmerzen. Die sogenannte Sägebockstellung entsteht durch Überbelastung der Trachten und Entlastung der Hufwände. Spürbar ist eine pochende Pulsation der Arterie und sehr heißen Hufen. Es wird versucht auf den Trachten zu fußen.

Der chronische Verlauf einer Hufrehe kann bereits nach 48-72 Stunden nach einem akuten Schub entstehen. Das Pferd kann lahm sein, apathisch und Appetitlos sein. Häufig sind die Hufe kalt, da eine mindere Durchblutung im Huf herrscht und keine akute Entzündung mehr vorhanden ist. Eine chronische Hufrehe ist außen von einer Verbreiterung der weißen Linie gekennzeichnet. Dies ist eine Folge der akuten Entzündung die in der Huflederhaut Narbengewebe gebildet hat. Typische Reherringe oder ein Knollhuf kann sich bilden.

Diagnose Hufrehe- was nun?

Wie oben geschrieben ist ein akuter Reheschub ein absoluter Notfall. Hier ist umgehend der Tierarzt zu kontaktieren. Dieser wird eine ausführliche Anamnese durchführen. Im Anschluss eine Lahmheitsuntersuchung, Hufzangenprobe usw.
Für die eindeutige Diagnose wird eine Röngtenaufnahme veranlasst. So lässt sich überprüfen ob eine Veränderung im Huf vorliegt.

Die Behandlung der Hufrehe

Wie die Therapie genau Ausfällt, hängt von dem schnellen handeln, dem Stadium und er eindeutigen Diagnose ab. Die Ursache muss herausgefiltert werden und die Entzündung schnellstmöglich bekämpft werden. Ziel ist es die Rotation oder Absenkung des Hufbeins zu verhindern. In der akuten Phase werden Entzündungshemmer oder Aspirin, um die Ödeme der Huflederhaut einzudämmen und den Druck herauszunehmen verwendet. Heparin- wirkt blutverdünnend- kann zusätzlich zur Gefäßerweiterung eingesetzt werden.
Bewährt hat sich die Eis-Anwendung und ein weicher Untergrund in der Box muss gegeben sein. Der Tierarzt wird einen individuellen Therapieplan erstellen. Dies ist nur ein Beispiel.

Was Empfehlen wir

Mit Absprache und Zustimmung des Tierarztes setzen wir auf die Blutegeltherapie. Kleine Tiere mit erstaunlicher Wirkung. Denn der Blutegel hat in seinem Speichel bis zu 30 Wirkstoffen. Er trägt zur Schmerzlinderung und Hemmung der Entzündung bei. Laut einer Studie von 2008 wurden 57 Rehepferde mit Blutegelanwendung betreut. Hier könnten in 84% eine klinische Verbesserung der Symptomatik festgestellt werden. Man kam auf den Entschluss das die Blutegelanwendung im akuten Stadium eine sinnvolle begleitenden therapeutische Maßnahme ist.

Zusätzlich ist auch hier die Physiotherapeutische Begleitung absolut sinnvoll. Denn durch die starken Schmerzen die durch die Hufrehe ausgelöst werden, treten Verspannungen im gesamten Pferdekörper auf. Die Verspannungen sollten zeitgleich dem Organismus genommen werden um diesen nicht noch zusätzlich zu belasten.