Atemwegserkrankungen werden in zwei Kategorien unterteilt:
,,Akute und chronische“
Wir kennen es alle, vor allem in der kälteren Jahreszeit- nach dem antraben ein abhusten. Leider wird das zu oft unterschätzt und das Anstoßen wird als harmlose Sache abgetan.
Doch jeder husterer sollte ernst genommen werden.
Starten wir einen kleinen Ausflug zu uns selbst. Wir legen einen kurzen Sprint hin und atmen dadurch tiefer ein. Liegt ein Problem vor, werden wir abhusten. Das wird dem gesunden Menschen nicht passieren. Genauso ist es bei unseren Pferden auch.
Wandern wir einmal zu einer Statistik: Jedes vierte Pferd leidet in Deutschland an einer Atemwegserkrankung.
Die chronische Variante betrifft hierbei zwischen 11 und 17 Prozent.
Der Akute Husten bei Pferden
Meistens wird akute Atemwegserkrankungen durch Viren (Influenza/Herpesviren/Rhino) oder Bakterien ausgelöst.
Typische Symptome wenn es sich um einen akuten Husten handelt sind:
Mattigkeit, Fieber, Nassenausfluss (weiß-milchig), Appetitlosikeit, Mattigkeitsgefühl, Husten, erschwerte Atmung (auch während der Ruhephase in der Box), allgemeines Unwohlsein.
Der chronische Husten bei Pferden
Häufig entsteht dieser durch einen verschleppten akuten Husten.
Doch erstmal müssen wir wissen was genau im Pferdekörper passiert.
1. Durch die Virusinfektion führt das ganze zu einer entzündlichen Schwellung.
Dadurch wird der Durchmesser der Luftwege verringert. Die Atmung wird schwerer.
2. Die kleinen Muskeln der Bronchien verkrampfen sich und ziehen sich zusammen das führt zu einem Bronchialkrampf. Zu lasten der Atemkraft
3. Dickflüssiger Schleim wird gebildet. Dieser wiederum setzt sich in den Bronchiensystem fest und bietet Bakterien somit einen Nährboden. Es kann nach einer Überstanden Infektion zu einer sekundären Infektion führen. Hier sind die Symptome gleich, bis auf den Nassenausfluss. Dieser ist hier gelblich.
Die Symptome bei chronischen Husten sind unter anderem:
Staubige Reitplatzböden- Stallgassen- Futter und Einstreu, zu wenig Bewegung an der frischen Luft, Genetik, Parasietenbefall (Lungenwürmer), belastetes Futter mit Schimmel und Pilzsporen.
Und wie oben schon genannt ein unbehandelter akuter Husten.
Mehr zu Chronischer Bronchitis findet Ihr in einem separaten Beitrag.
Was tun wenn mein Pferd unter Husten leidet?
Tritt ein Husten auf, heißt es handeln und zwar sofort.
Dein zuständiger Tierarzt wird eine ausführliche Anamese und Untersuchung wie Abhören, Fieber messen, Abstrich nehmen durchführen. Zu weiteren Diagnostik kann eine arterielle Blutgasanalyse durchgeführt werden. Diese misst die Sauerstoffsättigung im Blut und somit die Lungenfunktion. Auch die Bronchioskopie kann eingesetzt werden. Eine Kamera wird hierbei eingeführt um das ganze genauer zu begutachten. Es wird eine Probe des Schleims der oberen und unteren Atemwege entnommen. Im Labor wird die Spülprobe untersucht und auf Bakterien und Viren untersucht. Der Tierarzt wird im Anschluss einen Behandlungsplan aufstellen und ggf. noch ein Röntgen oder Ultraschall von der Lunge vornehmen.
Wie können wir Ihr Pferd während einer akuten aber auch chronischen Phase des Hustens unterstützen?
Hier hat sich das C-itrone Schröpfen und Physiotherapie bewährt.
Denn gerade die Atemmuskulatur wie die Zwischenrippenmuskulatur
(Musculus Intercostales Interni und Externi) leidet und verspannt sich während der Zeit des Hustens meistens. Diese Verspannung kann man den Pferden nehmen und Ihnen dadurch die Atmung wieder erleichtern. Zudem kann man das fasziale und muskuläre Gewebe um das Brustbein und der Brustwirbelsäule schröpfen.
Aus unserer Erfahrung können wir die Rippenbeweglichkeit verbessern und Hustenflocken können sich lösen. Auch hierbei ist das Ziel, eine Verbesserung der Atmung.
Deshalb sollte man auch bei Husten an eine Physiotherapeutische Anwendung denken. Damit Ihr Pferd den Platz und Raum zum Atmen bekommt.