Auch bei dieser Erkrankung sprechen wir von einer der häufigsten orthopädischen Erkrankungen bei unseren Reitpferden. Erstes Erscheinungsbild ist eine chronische Lahmheit in den vorderen Gliedmaßen. Der Schmerz wird ausgelöst durch das Strahlbein oder dessen umliegenden Strukturen.
Wo liegt die Hufrollen bei unseren Pferden?
Hierzu unternehmen wir wieder einen kleinen Ausflug in die Anatomie. Habt Ihr den Satz schon mal gehört: ,,Mein Pferd hat Hufrolle?“ Na zum Glück.
Denn jedes Pferd ist ausgestattet mit der Hufrolle. Und das genau an jeder einzelnen Gliedmaße in jedem Huf. Wir reden hier von einer anatomischen Struktur im Huf, bestehend aus einem Knochen- das Strahlbein, einem Schleimbeutel der Bursa Podotrochlearis und eine Sehne die Tiefe Beugesehne. Die Tiefe Beugesehne gleitet über das Strahlbein beziehungsweise über dessen glatten Knorpelflächen und steht mit dem Hufgelenk in Verbindung. Zwischen diesen beiden Strukturen liegt der Bursa Podotrochlearis (Schleimbeutel) der als Puffer agiert. Bänder sind vom Strahlbein zum Hufbein und zum Fesselbein vorzufinden.
Wann sprechen wir von einer Hufrollen Erkrankung?
Bei einer Hufrollen-Syndrom Diagnose kann die Ursache ganz unterschiedlich sein.
Ist das Strahlbein betroffen, sind die Einkerbungen ganz deutlich im Röntgen sichtbar.
Handelt es sich um eine ausgefaserte Tiefe Beugesehne (Tendinitis) kann dies nur mit einem Ultraschall festgestellt werden und ist auf dem Röngten nicht sichtbar. Da sich die distale Struktur der Tiefen Beugesehne im Huf befindet gestaltet sich der nicht . Dies ist wenn möglich, nur mit einem frisch ausgeschnitten Huf der im Idealfall zwei Tage in einem Angußverband eingeweicht wurde. Dann wird der Tierarzt versuchen dies zu Schallen. Auch die oben genannten Seitenbänder können betroffen sein. Handelt es sich um ein fortgeschrittenes Statium kann im Röngten an den Ansatz der Bänder eine Knochenneuzubildung sichtbar sein. Zu einem früheren Zeitpunkt sind diese Strukturen nur im MRT sichtbar. Nun kann auch der Knorpel des Strahlbeins geschädigt sein. Wie oben beschrieben ist dieser glatt. Durch Dauerhaften Zug kann die Oberfläche Rauh werden und die gleitfähigkeit ist eingeschränkt. Auch eine Schleimbeutelentzündung ist möglich. Dieser wiederum ist auch im MRT sichtbar. Da dieser durch Anästhesie bei der Lahmheitsuntersuchung getestet werden kann, kann man hier die Ursache diagnostizieren.
Was können Auslöser für eine Hufrollen-Erkrankung sein?
Hierbei sprechen wir wieder von einer Erkrankung, die multifaktorielle Auslöser haben kann. Wie die Genetische Disposition, Exterieurmängel ( gerade bei überbauten Pferden), falsches Training, Huffehlstellung.
Bei falschem Training kann dies ausgelöst werden durch zu wenig Trainingmanagment in Kombination mit einer falschen oder besser gesagt ungesunden Pferdehaltung und Führung oder durch zu viel reiten auf der Vorhand.
Daher gilt Bewegung, Haltung, Fütterung und das richtige Trainings Management.
Noch zu erwähnen ist das es Pferde gibt die dazu neigen wie zum Beispiel Pferde mit zu kleinen Hufen die zudem noch vorhandlastig sind und viel Hinterhandmuskulatur besitzen. Da fällt einem sofort das Quater Horse ein.
Welche Symptome bei der Hufrollenerkrankung?
Meist beginnt der Prozess schleichend und ganz unspektakuläre. Symptome können sein vermehrtes stolpern, ein kurzer treten, auf hartem Boden verstärkt sich das ganze. Bei Springpferden kann es häufig zu Verweigerungen am Sprung sein und Angst vor der Landungsphase, Probleme in den Wendungen. Bei Dressurpferden kann die Versammlungsbereitschaft eingeschränkt sein, Probleme bei den Lektionen.
Durch lange Boxenhaltung kann es sein das sich das Pferd erstmal einlaufen muss. Auch der neue Beschlag kann die Lahmheit erstmal verschlechtern.
Ein weiteres Symptom kann das abwechseln der Beine sein.
Was machen wenn mein Pferd an Hufrolle erkrankt ist?
Der Tierarzt wird nach dem diagnostizieren Befund eine Behandlung vorschlagen. Diese ist ganz individuell. Zuerst ist eine enge Zusammenarbeit mit dem zuständigen Hufschmied unumgänglich. Der orthopädische Beschlag spielt eine wesentliche Rolle.
Der Tierarzt wird neben Entzündungshemmer direkt eine Injektion in die entsprechend betroffene Struktur mit Hyaluronsäure und Kortison injizieren.
Regenerative Therapiemöglichkeiten ist die Stosswellentherapie.
Neben der Behandlung steht eine durchdachte Rehabilitation und ein durchdachtes Aufbaukonzept.
Wir stehen Ihnen hier gerne mit Rat und Tat zur Seite…..