Arthrose ist eine degenerative Verschleiß-Erkrankung der Gelenke! Besonders ältere Pferde sind betroffen, doch auch Jungpferde können an Arthrose erkranken.
Dies ist erstmal für den Pferdebesitzer eine Schock-Diagnose, denn diese ist nicht heilbar. Doch ein diagnostizierter Befund kann auch eine Chance für dein Pferd sein. Denn mit dem richtigen Management d.h. Tierärztliche und Physiotherapeutische Unterstützung, das angepasste Training, Haltung und Fütterung kann deinem Pferd verhelfen, wieder Bewegungsfreude zu zeigen, somit eure Ziele zwar angepasst werden müssen aber nicht unmöglich sind. Wir haben über die Jahre etliche Pferde begleiten und unterstützen dürfen, die trotz Arthrose sportliche Leistungen erzielen könnten. Selbstverständlich kommt es auf den genaue Diagnose an und an oberster Stelle steht ein Schmerzfreies Pferd!
Was passiert genau bei Arthrose?
Bei Arthrose handelt es sich um eine chronisch, degenerative Gelenkserkrankung und eine der häufigsten Lahmheitsursachen bei unseren Pferden.
Dazu müssen wir einen kurzen Ausflug in die Anatomie nehmen:
Ein Gelenk besteht aus mindestens zwei Knochen die sich im besten Fall gegeneinander Bewegen sollten. Die Knochenenden sind von Gelenkknorpel überzogen. Zwischen den beiden Knochenenden befindet sich der Gelenksspalt der flüssigkeitsgefüllt ist (Synovia). Das Gelenk wird von einer Gelenkskapsel umhüllt, die aus zwei Schichten besteht. Die erste aus straffem Bindegewebe und die innere bildet die schmierige, visköse Gelenksflüssißkeit, die wiederum den Gelenksspalt füllt.
Das Gelenk wird mit Seitenbänder stabilisiert, verbindet Knochen mit Knochen.
Eine weitere Aufgabe der Bänder ist ein vermeiden, übermäßiger Bewegung.
Der Gelenksknorpel ist nicht durchblutet, dieser ernährt sich durch den Druck und die Zugkräfte entstandenen Diffuissionskräfte. Dadurch wird die Produktion der Gelenksflüssigkeit angeregt und der Knorpel ernährt.
Die Gelenksflüssigkeit ernährt und schmiert unseren Knorpel und dies ausschließlich durch Bewegung. Wahrscheinlich heißt es deswegen: Wer rastet, der rostet.
Und wie genau entsteht jetzt Arthrose?
Die Entstehungen können ganz vielfältig sein.
Dazu zählen falsches Training und dadurch eine übermäßige Überbelastung, Fehler beim Beschlag, genetische Komponente, Gliedmaßenfehlstellungen, unpassendes Equipment, Infektionen des Gelenkes, Gelenkschips, Taumata.
Erst kommt es zu einer Entzündung des Gelenkes. Im weiteren verlauf zur Zerstörung des Knorpels und des drunterliegenden Knochens.
Durch die Entzündung wird vermehrt Gelenksflüssigkeit gebildet- allerdings in verminderter Qualität. Oftmals kann man dann eine Gelenksschwellung von außen erkennen. Der Körper möchte unterstützen und schickt Osteoblasten an die Stelle. Dies sind Knochenzellen, die für den Aufbau und der Regeneration sorgen.
Doch durch diesen Umbau bilden sich Wucherungen, die die Bewegung des Gelenkes einschränken und unteranderem Schmerzen verursachen können. Die Zubildungen am Knochen sind auf dem Röngtenbild erkennbar. Wiederrum ist der Knorpelschaden auf dem Röngten nicht erkennbar. Hier benötigt es ein MRT oder eine Arthoskopie.
Dies wird nur in der Tierklinik durchgeführt.
Heilbar?
Ganz klar nein. Ist der Befund vorhanden kann man nur unterstützen und im besten Fall eine Verschlechterung des Befundes verhindern. Der Knorpel- und Gelenksschaden (Knochenzubildungen) ist nicht reversibel.
In einigen Fällen kann es zur kompletten Verknöcherung des Gelenks führen.
Symptome die auf eine Arthrose hinweisen können?
Das Pferd läuft klamm an ( Einlaufen), bewegungsunwillig, Steifheit, plötzliche Wesensveränderung, wie oben genannt die Schwellung.
Arthrose ist ein fortschreitender Prozess das heißt im Klartext der Bewegunsablauf wird zunehmend schlechter. Dies kann bis zur Lahmheit führen.
Therapievorschläge bei Arthorse?
Zuerst ist dies ganz klar und liegt in den Händen des behandelten Tierarztes.
Ist der Befund diagnostiziert, ist Ziel der Behandlung die Schmerzlinderung und den Prozess zu verlangsamen um die Gelenksbeweglichkeit bestmöglich zu erhalten.
Der Tierarzt wir in der entzündlichen Phase Entzündungshemmer verschreiben. Bewährt hat sich auch die Eigenbluttherapie oder Stammzellentherapie.
Im Anschluss kommen wir in Spiel in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Tierarzt.
Was ist unsere Aufgabe?
Durch Physiotherapie können wir die umliegende Muskulatur vor Verspannungen befreien. Denn eine Verspannte Muskulatur zieht sich durchs gesamte Pferd. Ein Verspannter Muskel kann weder anspannen noch entspannen. Andere Muskeln müssen einspringen, die für diese Aufgabe eigentlich gar nicht vorgesehen sind. Dann kommt es auf der einen Seite zur Überbelastung auf der anderen Seite zu einer kompensatorischen Haltung. Rechtzeitige begleitende Physiotherapie kann hier unterstützen um den gesunden, uneingeschränkten erhalt der Bewegung zu gewährleisten.
Aus unserer Erfahrung ist der Einsatz der Equitron Anwendung super unterstützend.
Die Anwendung kann schmerzstillend sein und eine entzündungshemmende Wirkung ermöglichen. Durch die blaue Behandlungsschleife werden hochfrequente Impulse an die betroffene Stelle appliziert (mit einer Eindringtiefe von bis zu 20cm). Von der betroffenen Stelle werden Signale ausgesandt und im Gehirn verarbeitet.
Im Anschluss werden in den Zellen Gene angesprochen um Proteine herzustellen.
Proteine sind der Baustoff des Körpers. Sie sorgen für den Aufbau und die Reparatur u.a. von Muskeln, Zellen und Organen. Zusätzlich sind Proteine wichtig bestimmte Enzyme zu bilden, die die chemischen Reaktionen im Körper anzuheizen und den Stoffwechsel zu regulieren.
Weitere Therapievorschläge bei Arthrose sind die Blutegeltherapie- gerade in der entzündlichen Phase. Das Vet-Drop und die Anwendung mit dem NeuroStim®️.
Es handelt sich hierbei nicht um eine einmalige Anwendung, da wir hier von einer degenerativen Erkrankung sprechen.
Wir erstellen gerne in Kombination mit Ihrem Team einen Anwendungsplan individuell für Ihr Pferd.
Zusätzlich ist unsere Empfehlung
Bewegung steht an erster Stelle! Hier ist auch zu klären wie das Pferd gerade wohnt.
Empfehlenswert sind Offenställe oder Aktivställe.
Wichtig ist eine Überprüfung des Equipments. Ist der Sattel passende? Wenn Sie sich hierbei nicht sicher sind können wir Ihnen eine Satteldruckmessung empfehlen.
Hierzu haben wir einen eigenen Beitrag bei Unsere Therapien.
Auch die enge Zusammenarbeit mit dem zuständigen Hufschmied ist sinnvoll, sobald ein orthopädischer Beschlag notwendig ist.
Das Training muss angepasst und optimiert werden. Im Klartext (dies gilt eigentlich für alle Pferde) lange Aufwärmphasen, besonders in der kälteren Jahreszeit einplanen.
Der Reithallenboden sollte nicht zu hart sein um ganz einfach die Gelenke nicht unnötig zu belasten.
Als letztes kann man Fütterungszusätze gezielt einsetzen.
Zum Beispiel Glykosaminoglykane- Diese unterstützen den Stoffwechsel des Knorpels. Hier kommen sie direkt zu dem Produkt ➡️
. Equine America Glucosamine HCI 12000 Xtra Strength Powder (1000g) – C-itrone
Arthrose ist kein Grund zur Verzweiflung. Den Alterungsprozess können wir nicht aufhalten.
Jedoch können wir mit dem richtigen Management vieles richtig machen.