Ich interessiere mich immer dafür, neue Lösungen für physiologische Probleme beim Pferd zu finden. Daher fiel mir schon vor längerer Zeit eine im Humanbereich sehr erfolgreiche Therapieform ins Auge: Das Schröpfen. Diese Behandlungsform ist eines der ältesten weltweit praktizierten Therapieverfahren mit ganzheitlicher Wirkung und gehört als einer von fünf Bestandteilen zur traditionellen chinesischen Medizin. Ich beschäftigte mich viel mit dem Thema Schröpfen und seiner Wirkung und entwickelte ein Gerät, mithilfe dessen diese Therapie auch bei Pferden einsetzbar wird.

Der Pferderücken ist ein komplexer, sehr empfindlicher Bereich  des Körpers, bei dem viele Areale bedingt durch verschiedene Faktoren schmerzen können. Ein Vorteil der Schröpftherapie gegenüber vorhandenen Therapieverfahren für Pferde ist, dass sich durch den ausgelösten Unterdruck auf der Haut der Pferde die Gefäße erweitern, die Durchblutung dadurch angeregt und ein vorhandener akuter Schmerz zügig gestillt werden kann. Neben der Behandlung bestehender Probleme kann diese Therapie auch sehr gut zur Vorbeugung häufig auftretender Probleme genutzt werden. Vor allem im Rückenbereich gibt es wenige Therapien, die, ohne das Pferd zu spritzen, so wirkungsvoll Verspannungen lösen und Schmerzen lindern wie die Schröpftherapie. Verspannungen und Schmerzen können verschiedene Ursachen haben. Zum einen kann falsches Training mit schlecht sitzender Ausrüstung sich negativ auf die gesamte Muskulatur auswirken. Auch durch den fehlerhaften Sitz des Reiters kommt es oft zu Problemen im Rückenbereich des Pferdes. Zum anderen sind Verspannungen bei Pferden, die Leistung erbringen, ganz normal. Genau wie beim Menschen lösen Sport und Anstrengungen Blockaden im Bewegungsapparat aus. Diese können dank der Schröpftherapie effektiv und schmerzfrei gelöst werden, und das nicht nur im Rücken. Diese Form der Therapie ist ganzheitlich. Nicht nur der Rücken, sondern auch andere, schwierig zu behandelnde Partien sind mit dem Schröpfgerät gut erreichbar.

Die Entwicklung eines speziell auf Pferde ausgerichteten Gerätes war die Herausforderung, die mich einiges an „Kopfarbeit“ gekostet hat, bevor die praktische Arbeit mit dem Gerät folgen konnte. Bei der Entwicklung musste ich beachten, dass der Pferderücken behaart ist und daher der Halt der Schröpfgläser nicht so gegeben ist wie auf blanker Haut, zudem kommen noch Staub und Schmutzpartikel hinzu, die das Pferdefell natürlicherweise beinhaltet. Außerdem musste ich die richtige Größe der Schröpfgläser auswählen und die passende Form für Boden und Rand des Glases. Zudem brauchte ich eine Pumpe mit Vakuum-Regulierung, deren Leistung für den Pferderücken geeignet ist. Ein normales Gerät würde diese Aufgabe nicht meistern. Für diese Probleme suchte ich gemeinsam mit der Firma Busch, welche die Vakuumpumpe und die Reguliereinheit des Gerätes produzieren, und Mediglas Germany, dem Hersteller der Schröpfgläser, eine Lösung. Dies ist uns nach 6 Monaten intensiver Arbeit auch gelungen. Durch die Entwicklung eines neuartigen Geräts kann die Schröpftherapie nun auch bei Pferden durchgeführt werden.

Wie beim Schröpfen bei Menschen wird die Luft mit individuell anpassbarer Stärke aus den aufgesetzten Schröpfgläsern gesaugt und ein Unterdruck entsteht. Dieser regt die Durchblutung an und das Gewebe wird automatisch stärker durchblutet, der Lymphfluss und das Immunsystem werden ebenfalls angeregt. Verspannungen können gelöst und Schmerzen verringert werden – und das häufig intensiver als durch andere Therapien. Durch die Aktivierung bestimmter Reflexzonen am Pferderücken kann durch deren Nervenverbindungen eine positive Wirkung auf die Heilung von inneren Organen erzielt werden. Diese alternative Behandlungsmethode gilt als besonders schnell und effektiv was das Ausleiten von Giftstoffen betrifft. Genaueres zur Wirkung der Therapie könnt ihr unter “Schröpftherapie für Pferde” nachlesen.

Bereits die ersten Behandlungen haben mich darin bestärkt, wie wirkungsvoll die Schröpftherapie bei Pferden ist. Dabei wird die Schröpftherapie in der Regel nicht alleine verwendet, sondern unterstützend zu anderen Therapien empfohlen. Kontaktiert mich gern und ich berate Euch, ob die Therapie auch bei Eurem Pferd Sinn macht!